Meine Woche im Bundestag

Ich lebe mit meinem Mann in Kamenz, hier bin ich zu Hause. Wenn ich nicht dort oder in meinem wunderschönen Wahlkreis unterwegs bin, halte ich mich als Abgeordnete in Berlin auf. An 22 Wochen im Jahr finden von montags bis freitags Sitzungen des Bundestages in Berlin statt. Dorthin nehme ich alle Themen und Anliegen mit, die Sie mir in Gesprächen während meiner Sprechstunden oder am Rande von Veranstaltungen mit auf den Weg geben.

Damit Sie sich ein Bild davon machen können, wie meine Tätigkeit in Berlin aussieht, möchte ich Ihnen den Ablauf einer für mich typischen Sitzungswoche in Berlin vorstellen.

Montag

Nachdem ich meist sonntagsabends in Berlin angereist bin, beginnt die Woche für mich frühmorgens in meinem Büro im „Paul-Löbe-Haus“ mit der Bearbeitung von Mails und einer Bürobesprechung mit meinem Team zu den in der Woche anstehenden Terminen. Wir bereiten die Gremiensitzungen und Gesprächstermine der Woche vor und planen gemeinsam unsere Öffentlichkeitsarbeit der nachfolgenden Tage. Es gibt dabei nicht lediglich Termine für meine mandatsbezogene Arbeit als Bundestagsabgeordnete zu koordinieren, auch meine Funktion als Co-Vorsitzende der SPD Sachsen erfordert einen hohen Abspracheaufwand.

Am Nachmittag bestehen Zeitfenster für erste Gesprächstermine oder zur Aufnahme meines regelmäßig erscheinenden Podcasts „Die Brückenbauerin“.

Am Abend tagen die Abgeordneten der Ost-SPD, das heißt alle Mitglieder der SPD-Fraktion aus den ostdeutschen Bundesländern. Dort besprechen wir aktuelle Themen, Ereignisse und Gesetzesvorhaben, die uns aus „Ost-Sicht“ besonders von Belang sind. Nach der Sitzung, die meist bis ca. 20:30 Uhr andauert, fahre ich in mein kleines Berliner Appartement, das ich zur Untermiete in den Sitzungswochen bewohne.

Dienstag

Der Dienstag steht bei allen Abgeordneten ganz im Zeichen der Fraktion. Mein Bürotag beginnt meist gegen 7:30 Uhr mit dem Lesen meiner Mails und den anschließenden Sitzungen der Arbeitsgruppen Haushalt und Arbeit & Soziales. In diesen wird die Arbeit der Fachausschüsse fraktionsintern vorbereitet.

In meiner Mittagspause nehme ich an der Mittagskoordinierung des Netzwerk Berlin (Zusammenschluss progressiver Abgeordneter innerhalb der SPD-Fraktion) teil. Dabei besprechen wir mit einem Gast aus der Bundesregierung, der Wirtschaft oder Zivilgesellschaft aktuelle Themen. Anschließend folgt um 15:00 Uhr die Sitzung der gesamten SPD-Fraktion im Otto-Wels-Saal des Reichstagsgebäudes. In direktem Anschluss tagt am Abend die Landesgruppe Sachsen, in der ich mit meinen sieben Kolleg*innen aus dem schönsten Bundesland der Welt zusammenkomme und spezifisch für Sachsen relevante Themen diskutiere. Danach besuche ich ggf. noch politische Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen oder Fachgespräche oder arbeite in meinem Büro nicht selten bis ca. 21:00 Uhr.

Mittwoch

Mittwoch ist Ausschuss-Tag. Vormittags tagt der Ausschuss für Arbeit und Soziales, an dem ich in Vertretung für eine*n Kolleg*in teilnehme oder auch dann, wenn bestimmte Themen auf der Tagesordnung stehen, die beispielsweise den Bundeshaushalt betreffen. Insofern ich nicht am Ausschuss teilnehme, kann ich mich den Vormittag mit Bürger*innenanfragen, Telefonaten, der sich täglich füllenden Postmappe oder Gesprächsterminen beschäftigen.

Nach der Mittagspause folgt die Sitzung des Haushaltsausschusses, die nicht selten bis in den Abend hineinreicht. Im Anschluss bin ich im Plenum (das mittwochs immer mittags mit einer Befragung der Bundesregierung durch die Abgeordneten beginnt), danach wieder im Büro oder besuche am Abend Fachgespräche der Fraktion, der Ministerien oder von Verbänden, die meine Arbeitsschwerpunkte betreffen. Auch der Mittwoch endet häufig erst nach 21:00 Uhr.

Donnerstag

Donnerstagsmorgens finden ab 07:30 Uhr häufig sogenannte „parlamentarische Frühstücke“ statt, bei denen Verbände oder wissenschaftliche Institute Studien vorstellen oder zu aktuellen Themen referieren. Dort kann ich mit den Fachleuten und Kolleg*innen in den Austausch treten. Zudem tagt zu dieser Zeit häufig auch der „Arbeitskreis Minderheiten“, woran ich regelmäßig teilnehme.

Danach bin ich den Tag über zu Debatten und Abstimmungen im Plenum. Die Plenardebatten starten um 9 Uhr und dauern meist bis tief in die Nacht an. Auf der Webseite des Bundestags können Sie die Plenardebatten übrigens live verfolgen.

Wenn ich nicht gerade im Plenum bin, bearbeite ich Mails, verfasse Texte für Fraktions- oder Positionspapiere oder Reden. Ca. einmal im Monat trifft sich auch die Deutsch-Israelische Parlamentarier*innengruppe, in der ich Mitglied bin. Darüber hinaus treffe ich mich regelmäßig mit Kolleginnen und Kollegen aus der SPD-Fraktion oder den anderen demokratischen Fraktionen, aus dem Land oder Kommunen, um u.a. zu den Themen Strukturwandel, lausitzspezifische Themen oder Transformation der Wirtschaft zu arbeiten.

Freitag

Der Unterausschuss zu Fragen der Europäischen Union und das Bundesfinanzierungsgremium tagen häufig mittwochs- oder freitagsvormittags.

Nach meiner dortigen Teilnahme bin ich im Plenum und kehre nach erfolgten Redebeiträgen und Abstimmungen am Nachmittag an den Schreibtisch zurück, um die noch ausstehenden Arbeiten zu erledigen und letzte Absprachen mit meinem Team vor Ort zu treffen. Im Laufe des späten Nachmittags oder am Abend packe meine Unterlagen zusammen und fahre zurück nach Kamenz.

Eine interessante und anstrengende Sitzungswoche in Berlin ist nun zu Ende – und es wartet auf mich ein ereignisreiches Wochenende mit öffentlichen Veranstaltungen und politischen Aktivitäten in Kamenz, Bautzen, Dresden und umzu.

Wollen Sie meine Arbeit in Berlin einmal hautnah verfolgen? Dann kontaktieren Sie mein Büro und besuchen Sie mich dort!